Herzlichen Dank an alle Teilnehmer für eine zweite erfolgreiche Veranstaltung Future Resources 2018.

Unter dem Motto „Verpackungen von morgen“ diskutierten am 6. November 2018 in den Design Offices im Herzen Frankfurts am Main rund 120 Experten aus Handel, Industrie und der Recyclingbranche
über zukunftsfähige Lösungen für die Verpackungen von morgen.

Im Fokus der Future Resources 2018 stand der Anspruch an eine bessere Recyclingfähigkeit von Verpackungen, um eine umfassende Kreislaufführung vorantreiben zu können.

Tagungsbericht

Zum zweiten Mal luden die Gastgeber, der Umweltdienstleister Interseroh und das Deutsche Verpackungsinstitut dvi, zum großen Branchentreff ein. Mit der jährlich stattfindenden Fachtagung schaffen die Veranstalter „eine Plattform für die Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette von Verpackungen, um diese an einen Tisch zu bringen und zum gemeinsamen Austausch anzuregen“, erklärt Markus Müller-Drexel, Geschäftsführer INTERSEROH Dienstleistungs GmbH. „Die Verunsicherung von Verpackungsentwicklern und -herstellern, Herstellern von Produkten und Verwertern ist so groß wie noch nie“, ergänzt Winfried Batzke, Geschäftsführer des Deutschen Verpackungsinstituts.

In seiner Keynote „Herausforderungen und Lösungsstrategien, um Kreisläufe zu schließen“ bekannte sich Thomas Reiner, CEO von Berndt & Partner, als klarer Verpackungsfan: „Verbraucher nehmen Verpackungen im Handel am stärksten wahr, auch ich. Jedoch werden diese zur Last, sobald es an die Entsorgung geht.“ Marken definieren sich über Verpackungen, es sei ein Teil ihres Images. Jedoch betonte Reiner gleichzeitig auch, dass der richtige Umgang mit Verpackungen auf allen Stufen der Wertschöpfungskette immer noch gelernt werden müsse – das betreffe auch die Frage nach der Entsorgung. Reiner forderte aktiv zum Umdenken aller Unternehmen auf. Diese seien in der Pflicht, ihre Agenden zu ändern, Verantwortung zu zeigen und einen Beitrag zur Kreislaufführung zu leisten. Die Zukunft bringe aber auch Chancen: „Die Digitalisierung wird als Katalysator dienen. Sie wird dem ganzen Thema Dynamik verschaffen, denn dank digitaler Prozesse entsteht Transparenz und diese wiederum setzt Hersteller und Händler automatisch unter Druck.“

Die Fachtagung Future Resources 2018 versammelte Vertreter der Branche zum gemeinsamen Austausch und zur Findung zukunftsfähiger und nachhaltiger Lösungen. „Die Recyclingfähigkeit von Verpackungen ist längst nicht mehr Kür, sondern Pflicht – das betrifft Verpackungshersteller, Designer, Händler und Verwerter gleichermaßen“, sagte Winfried Batzke, Geschäftsführer des dvi.

Dr. Martin Schlummer vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, erläuterte in seinem Vortrag nicht nur die Prozesse, wie sich die Recyclingfähigkeit von Verkaufsverpackungen messen und bewerten lässt, sondern machte auf die bislang mangelnde Kommunikation zwischen den einzelnen Akteuren der Kette aufmerksam. „Dank der gesetzlichen Veränderungen sind wir alle gezwungen, miteinander und gemeinsam nach Lösungen zu suchen, damit sich etwas ändert“, betonte Dr. Schlummer.

Achim Bauder Bereichsleitung Vertrieb und Technologieentwicklung und Benjamin Göttert Leitung Forschung und Entwicklung von Widmann Maschinen GmbH & Co. KG demonstrierten in ihrem Vortrag zum Standbeutel aus Monomaterial die damit zusammenhängenden Vorteile und Möglichkeiten. „Die Anforderungen an Verpackungen sollten überdacht werden“, sagte Göttert. Im Vortrag schärfte er die Ausstattung der Verpackungen hinsichtlich der tatsächlich notwendigen Funktionen. Oftmals wird auf überflüssige Barriereschichten zurückgegriffen, die jedoch für den Produktschutz nicht zwingend notwendig sind. Das Thema Mindesthaltbarkeitsdauer wurde im Zuge dessen besonders hervorgehoben. Göttert forderte ein genaueres Hinsehen bei der Verpackungsentwicklung, um Verpackungen so einfach wie möglich zu halten. Dank ihrer Ultraschall-Verfahrenstechnik von Widmann Maschinen könnten deutlich recyclingfreundlichere Mono-Standbodenbeutel hergestellt werden, die die Umwelt schonen.

Auch die weiteren Redner ermöglichten einen Blick in die Praxis: Welche Auswirkungen das anstehende Verpackungsgesetz für Packmittelhersteller darstellt und welche recyclingfähigen Innovationen von Barriereverpackungen sich daraus ergeben, referierte Thomas Glaw Verkaufsleiter Ceramis® von Amcor Flexibles Kreuzlingen. Michael Brandl, Geschäftsführer Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. erklärte, wie eine Trennung von Verbunden möglich ist und welche Rohstoffe wiedergewonnen werden können. „Die Fülle an Verbraucheranforderungen an Verpackungen verkompliziert eine nachhaltige Umsetzung. Deshalb ist es umso wichtiger, prozessübergreifend gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, forderte Brandl. Andreas Knein, Geschäftsführer von DWR Deutsche Weißblechrecycling GmbH, stellte das Verpackungsgesetz für Verpackungsstahl kritisch in Frage. Denn Stahl sei ein beliebter Schrott sowie ein guter Schrott, so Knein. „Die Lizenzentgelte sollten für Verpackungsstahl im Vergleich zu anderen Verpackungsrohstoffen niedriger ausfallen, da es ein permanentes Verpackungsmaterial darstellt, das bereits im geschlossenen Kreislauf geführt wird“, forderte Knein. Mit einer Recyclingrate von 90,8 Prozent (2016) in Deutschland der Spitzenreiter unter allen Verpackungsmaterialien.

Konstantin Bark, Kommunikationsdirektor Unilever DACH, erklärte in seinem Vortrag, wie Unilever Verpackungskreisläufe als Vertreter der Konsumgüterhersteller vorantreibt. „25 Milliarden Menschen nutzen täglich ein Unilever-Produkt“, erzählte Bark. „Das bedeutet nicht nur, dass wir als Unternehmen eine große Verantwortung tragen, sondern auch eine enorme Chance haben, um einen positiven Beitrag zu leisten.“ Er appellierte dazu, die eigenen Mitarbeiter für das Verpackungsthema zu sensibilisieren, denn „Ziele können nur erreicht werden, wenn alle dieselbe Strategie verfolgen und verstehen, worum es geht“, so Bark.

Die abschließende Podiumsdiskussion rundete den Tag und die Themen ab. Auch hier wurde klar, dass ein Fortschritt nur durch gemeinsames Umdenken erzielt werden kann. So entstand der abschließende Appell an Hersteller und Händler, diese in Bezug auf recyclingfreundlichere Verpackungen sowie einen geschlossenen Kreislauf noch besser und nachhaltiger auszubilden.

Batzke lobte den konstruktiven Dialog im Rahmen des diesjährigen Future Resources-Kongresses und betonte erneut die Wichtigkeit des Austauschs der verschiedenen Akteure über Herausforderungen und konkrete Lösungsansätze. „Die Fülle und bunte Mischung an Teilnehmern hat erneut gezeigt, wie wichtig dieses Thema ist und dass die Vertreter der gesamten Wertschöpfungskette gefordert sind Änderungen herbeizurufen“, betonte Müller-Drexel. „Wir freuen uns auf die kommende Fachtagung Future Resources 2019 und sind gespannt, wie sich der Markt bis dahin verändert hat.“

Die vollständige Agenda sowie alle Präsentationen der einzelnen Redner finden Sie unter “Vorträge”.

Future Resources 2018 verpasst? Sehen Sie hier das Programm ein.

ab 9.30 Uhr: Registrierung und Kaffee

10.00 Uhr: Begrüßung

Winfried Batzke, Deutsches Verpackungsinstitut e. V.

Markus Müller-Drexel, INTERSEROH Dienstleistungs GmbH

10.15 Uhr: Herausforderungen und Lösungsstrategien, um Kreisläufe zu schließen

Thomas Reiner, Berndt & Partner GmbH

11.00 Uhr: Fragerunde

11.15 Uhr: Bewertung und Bemessung der Recyclingfähigkeit von Verkaufsverpackungen

Dr. Martin Schlummer, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV

11.45 Uhr: Standbeutel aus Monomaterial: dank Ultraschall lecht umsetzbar

Achim Bauer & Benjamin Göttert, Widmann Maschinen GmbH & Co. KG

12.15 Uhr: Mittagspause

13.15 Uhr: Auswirkungen des Verpackungsgesetztes für Packmittelhersteller und daraus resultierende recyclingfähige Innovationen/Barriereverpackungen

Thomas Glaw, Amcor Flexibles Kreuzlingen AG

13.45 Uhr: Getränkekartons  – Trennung von Verbunden ist realisierbar! Wie ist das möglich und welche Rohstoffe können daraus wiedergewonnen werden?

Michael Brandl, Fachverband Kartonverpackungen für flüssige Nahrungsmittel e.V. (FKN) ReCarton GmbH/Palurec GmbH

14.15 Uhr: Verpackungsgesetz: Chance und Risiko für Verpackungsstahl?

Andreas Knein, DWR Deutsche Weißblechrecycling GmbH

14.45 Uhr: Kaffeepause

15.30 Uhr: Reduce, redesign, recycle – so treibt Unilever Verpackungskreisläufe voran

Konstantin Bark,  Unliver DACH

16.00 Uhr: Podiumsdiskussion